Bei diesem Bild handelt es sich um eine „Fälschung“: Die imaginäre, fiktive Illustration eines theoretischen Beispiels aus Albers' Farblehrbuch “Interaction of Color” (New Haven, Connecticut, USA, 1963/1974, ISBN 0300018452, Softcover-Ausgabe: ISBN 0300018460) veranschaulicht die Subtraktion einer gemeinsamen Farbe in der Wahrnehmung. (Das etwa 80 Seiten umfassende Buch war lange vergriffen, inzwischen gibt es aber diverse Reprints.)
 

Der Mond, dessen Umriss im Sonnenlicht des Tages nicht oder kaum zu erkennen ist, erscheint in der Nacht hell leuchtend.
 

Das Orange des mittleren Quadrates erscheint wie eine Überlagerung der ihm benachbarten Farben, als unscharfe, weiche Zone zwischen ihnen.
 

Nach Albers' Beobachtungen suchen wir beim Farbsehen stets die drei Grundfarben. Weil wir Farben relativ, nicht absolut wahrnehmen, also einzelne Farben nur im Kontext bestimmen können, scheinen Farben mit geringer Sättigung, wie etwa Erdfarben, leicht einen ganz anderen als den eigenen Farbton anzunehmen. (Bei der musikalischen Umsetzung wurden wegen der ungleichzeitigen Abfolge der übertragenen Farben abweichend deutlicher voneinander abgesetzte Abstufungen gewählt.)
 

Das Blau in der Mitte „erinnert“ gewissermaßen an eine andere Möglichkeit der Bewegung aus dem äußeren Grün, als über das dunkle Türkisgrün, das eigentlich zwischen beiden vermittelt. Anders gesagt bleibt bemerkenswert offen, ob das Blau der unmittelbar benachbarten – ähnlich dunklen – oder aber der räumlich entfernteren – und ähnlich gesättigten Farbe verwandter ist.