Klangband2 (2011)

Klangband2 ist ein Max/MSP-Patch, das ich 2006 als Studie erstellt und 2011, um es im Web zu teilen, überarbeitet habe. (Ein Patch ist hier, bei Max auch Patcher genannt, eine Anordnung und Verschaltung von virtuellen Modulen.) Es besteht aus einer Oszillatorbank in doppelter Ausführung für zwei Kanäle, wobei die beiden Kanäle hier nicht stereophon behandelt werden, sondern als zwei parallele Klangorte (siehe Bildschirmfoto). Das Patch ist ausdrücklich auch für Nicht-Musiker gedacht. Ein Anwender kann an den virtuellen Reglern „herumspielen”, um herauszufinden, wie sich eine Einstellung auf das klangliche Ergebnis auswirkt.

Das Patch ist frei und kostenlos und wird ohne jede Garantie weitergegeben. Vorausgesetzt wird eine Max/MSP-Installation, wobei die Runtime-Version ausreicht. Runtime- und Vollversion von Max/MSP können von der Download-Seite des Herstellers von Cycling 74 heruntergeladen werden. (Es werden nur die Betriebssysteme Mac OS X und Windows XP unterstützt, leider also nicht Linux). Die Patch-Datei, die hier heruntergeladen werden kann, steht im Max-Collective-Format, bei dem sich alle Daten in einer Container-Datei befinden.

Zur Bedienung

Beim Öffnen des Patches ist die Klangausgabe noch nicht freigegeben. Diese wird in der rechten unteren Ecke des Fensters aktiviert (Audio Off/On).

Das Patch besteht aus zwei Oszillatorbänken, von denen die eine auf dem linken Kanal, die andere auf dem rechten Kanal ausgegeben wird. In jeder Bank klingen bis zu 64 (virtuellen) Sinusgeneratoren zusammen. Frequenzen und Amplituden ändern sich zufällig innerhalb der Wertebereiche, die durch die Steuerelemente vorgegeben werden. Acht mitgelieferte Grundeinstellungen (Presets im Kasten Setup, in der unteren Hälfte des Fensters rechts) sind als Einstiegshilfe gedacht. Presets 1 bis 4 sind fixiert, Presets 5 bis 8 können überschrieben werden.

Das Spielen an den Steuerelementen wirkt sich unmittelbar auf den Klang aus. Einige Steuerelemente wirken auf beide Oszillatorbänke zugleich, andere auf eine der beiden Oszillatorbänke bzw. Kanäle individuell. Die kanalgekoppelten Steuerelemente reagieren auf die Pfeiltasten der Computer-Tastatur. Die Geschwindigkeit der Ansprechwiederholung der Pfeiltasten hängt von der gegenwärtigen Ereignisdichte (Event Density) ab.

Die Position der Schieberegler in den Kästen Frequency Boundaries (Frequenzränder) und Resolution (Auflösung) wird durch Drücken der A-Taste gespeichert. Mit der Ziffer, die der Reihenfolge der Speicherung entspricht, wird der gespeicherte Wert wieder abgerufen. Zusatztasten (Alt-Taste, Umschalttaste, Steuertaste), die gleichzeitig mit einer Pfeiltaste oder mit der A-Taste gedrückt werden, bestimmen, welche Schieberegler gesteuert oder „fotografiert” werden:

Durch Aufrufen der Anker lassen sich diskontinuierliche Änderungen herstellen, etwa Melodien.

Die Regler bei Amplitude steuern die Verteilung der Amplitudensumme auf die Oszillatoren, die bei Voicing (Stimmverteilung) die Zuordnung von Frequenzen zu den Oszillatoren. Mehr Zufall rand (Random) bei diesen Parametern bewirkt eine Auflockerung der Textur, weniger Zufall eine größere Dichte oder Kompaktheit. Anklicken der Schaltfläche Silence (Stille) wirkt sich übrigens nicht unmittelbar aus – es werden keine weiteren Aufträge mehr an die Oszillatoren ausgegeben, bestehende aber nicht gestoppt.

Der Drehregler bei Detune verstimmt einen ganzen Kanal um bis zu einem Halbton (in Cent-Schritten) nach oben.

Download: Patch im Max-Collective-Format (Zip-Archiv 552 KiB, ausgepackt 4,9 MiB).

Zuletzt aktualisiert: 2011-12-26